Sunday, May 06, 2007

INDIEN - KERALA - FORT COCHIN

für den 8.2.07 haben wir über Internet einen verbilligten Abendflug mit einer halbvollen Maschine von Srilanka nach Indien gebucht. Ein Taxi bringt uns nach Fort Cochin (ca. 1 Stunde Fahrt), wo wir gegen 23 Uhr im vorgebuchten Hotel erfahren, dass unsere beiden Zimmer leider schon vergeben wurden.

Allerdings war der Hotelboy hilfsbereit und konnte uns beim Nachbar unterbringen, wo es uns im Endeffekt auch viel besser gefiel. www.sitharahomestay.com
Sithara Homestay mit Harry und Mary, die uns die nächsten drei Tage mit "indischen" Frühstück und uns auch sonst rundum mit ihrer Gastfreundschaft verwöhnten.

Harry besorgte uns Eintrittskarten (1. Reihe) für die Kathakalivorführung.
Diesen Maskentanz gibt es in Kerala seit Jahrhunderten. Mit Naturfarben schminken sich die Darsteller teils selbst, teils mit fremder Hilfe. Die Schminkzeremonie dauert ca. 1 1/2 Stunden, etwa gleich lang wie die Tanzperfomance. Die Ausbildung zu einem guten Akteur hört auch nach 15 Jahren noch nicht auf. Es gibt verschiedene Gruppen, wobei die von Fort Cochin zu den besten gehören. Wir haben zwar eine englische Übersetzung des Stücks gelesen, allerdings den Sinn trotzdem nicht verstanden, nur soviel – Gut siegt über Böse.










Am nächsten Morgen spazieren wir gleich zu den an der Nordspitze der Halbinsel Fort Kochi befindlichen berühmten Chinesischen Fischernetze. Sie sollen schon im 13. Jahrhundert durch chinesische Kaufleute vom Hofe Kublai Kahns eingeführt worden sein. Die schweren Holzkonstruktionen, an denen Netze hängen, werden vor allem bei Wasserstillstand genutzt. Zu ihrer Handhabung werden mindestens vier Männer benötigt.











Die Franziskanerkirche (St. Francis Church) ist die älteste von Europäern erbaute Kirche Indiens. Sie wurde 1503 aus Holz errichtet, Mitte des 16. Jahrhunderts aber als Steinbau erneuert. Hier wurde 1524 auch Vasco da Gama beigesetzt. Sein Grabstein ist noch heute dort zu sehen, obwohl seine Gebeine 1539 nach Lissabon überführt wurden.


Die Bevölkerung ist überwiegend hinduistisch, es leben aber auch viele Christen und Muslime, in geringerem Umfang auch Jains und Sikhs in der Stadt. Berühmt ist die jüdische Gemeinde der Stadt, die aber durch die starke Auswanderung nach Israel nur noch einige wenige Mitglieder hat. In Mattancherrys jüdischem Viertel steht die 1568 errichtete Synagoge, die 1662 zwar teilweise von den Portugiesen zerstört wurde, zwei Jahre später aber von den toleranteren Niederländern wiederaufgebaut wurde. Das Innere ist teils mit chinesischen Fußbodenkacheln ausgeschmückt.


Mit einem Triviller lassen wir uns zum Spicymarket bringen. Gewürzhandel en gros. Der Duft von Gewürzen, aber vor allem auch der Staub vom getrockneten Ingwer füllt die Luft in diesen engen Gassen. Im Judenviertel findet man in den
Antiquitätenhäuser alles, was ein Sammlerherz begehrt. Ebenso reich bestückt sind die Juwelierläden und Stoffgeschäfte. Die Bazarstreet ist in den Händen von Muslims.













Im Seagull (auf deutsch Seemöwe - obwohl wir in Kerala nur Krähen und keine Möwen gesehen haben) gibts den besten Fisch in Currypaste, gegart im Bananenblatt. Auch während unseres Aufenthaltes bei der Ayurvedakur in Cheraibeach waren wir noch weitere drei Mal im Seagull, um uns mit Fisch und Bier verwöhnen zu lassen.











In Indien wird öffentlich keine Alkohol ausgeschenkt, für durstige Ausländer haben sie sich aber was einfallen lassen. Michi bestellte sich ein Bier und ich ein spicy-Lassi (hergestellt aus einem Teil Joghurt, einem Teil Wasser, Chilli, Kreuzkümmel und eventuell auch etwas Salz - gut vermixt). Der Kellner brachte mein Lassi und einen Tonkrug und Becher für Tee, in dem allerdings das Bier versteckt war. Schmeckt aber nicht so gut und einem richtigen Biertrinken würde hier das Biertrinken wahrscheinlich vergehen.

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